Raus aus dem Tramp

«Fee, möchtest du manchmal auch raus aus dem alltäglichen Tramp?»
«Wie meinst du das?»
«Weisst du, immer nach den Ferien denke ich: jetzt bloss nicht wieder ins alte Fahrwasser zurück, ein bisschen entspannter agieren, Dinge mal liegen lassen, ein bisschen mehr laisser - faire.»
«Nein.»
«Was nein?
«Ich lasse nichts fahren.»
«Wer sagt denn was von fahren lassen?»
«Du, lasse fahren.»
«Laisser- faire bedeutet, sich ein bisschen gehen lassen, nicht fahren lassen.»
«Woher soll ich das wissen, sprich so, dass ich dich verstehe, ich komme nicht aus China.»
«Fee, laisser-faire ist nicht
ach lassen wir das. Aber zurück zur Frage: möchtest du?»
«Möchte ich was?»
«Eben, manchmal raus aus dem Tramp?»
«Nein, mir gefällt’s.»
«Aber ist das nicht langweilig. Schlafen, fressen, Vögel jagen, nachts rauf aufs Dach, Fledermäuse beobachten, wieder schlafen, fressen
immer, immer wieder dasselbe machen?»
«Nein.»
«Warum nein. Sowas verleidet doch mit der Zeit.»
«Nein.»
«Fee, warum nein?»
«Häxli, ich mach doch nur was mir gefällt. Warum sollte mir das verleiden?»
«Weil es immer dasselbe ist.»
«Sollte es mir eines Tages verleiden, dann ändere ich was, ohne Frage. Aber bis dahin bin ich zufrieden. Aber wenn dir dein Tramp verleidet, dann ändere doch was, ist deine Entscheidung.»
«Ich bin ja auch zufrieden, aber ich sollte vielleicht ein bisschen mehr rumhängen, so wie du.»
«Gut, dann lass uns heute gemeinsam abhängen. Bett oder Sofa?»
«Oh, das passt heute gar nicht, ich habe doch so einiges auf dem Programm.»
«Also, dann jammer nicht rum.»
«Ich jammere ja gar nicht.»
«Dann mach was du willst, ich geh jetzt ein Nickerchen machen.»