"Fee, es ist ein
bisschen leer hier, jetzt wo die Weihnachtsdeko weg ist.“
„Ja, das ist mir auch aufgefallen. Mir fehlt hauptsächlich der Weihnachtsbaum. Da konnte Momo so schön darunter liegen, und ich hatte meine Ruhe.“
„Also ich würde ja gerne ein paar Tulpen oder Hyazinthen aufstellen, aber das ist gefährlich, die sind nämlich giftig.“
„Kein Thema, mach nur, ich fresse die nicht.“
„Nicht? Aber du hast auch schon an Blumen rumgeknabbert.“
„Aber nicht an giftigen! Ich bin ja nicht dumm. Momo allerdings… die ist nicht sehr schlau.“
„Ja dann sag ihr halt, sie soll die Blumen sein lassen. Überhaupt meine ganze Deko.“
„Ha, die hört nicht auf mich, die pubertiert gerade heftig.“
„Du wirst doch wohl noch mit Momo fertig werden.“
„Da kommst du mir gerade recht! Wenn ich mal ein bisschen erzieherisch auf Momo einwirke, rennst du mir wie ein angefressenes Huhn mit der Sprühflasche hinterher und spritzt mich nass.“
„Dein erzieherisches Einwirken ist einfach nur grob Fee, da fliegen Katzenhaare und Momo kommt übel unter die Räder.“
„Ach, ich habe auch schon Haare gelassen. Momo ist ebenfalls nicht zimperlich im Umgang mit mir. Manchmal lauert sie mir auf, das hinterhältige Luder, und wenn ich dann an ihr vorbeigehe, springt
sie über mich hinweg. Das erschreckt mich jedes Mal beinahe zu Tode. Einen Herzkasper könnte ich bekommen, ich bin ja auch nicht mehr die Jüngste.“
„Du bist acht, Fee, ACHT! Du bist noch nicht alt.“
„Mal sieben! Rechne! In meinem Alter hätte ich es gerne ein bisschen gemächlicher.“
„Gerade erst letzte Woche hat der Tierarzt gesagt, wie gesund du bist, wie schön dein Fell und deine Zähne sind, dass du…“
„…ohhh,
war das eine Gemeinheit! Da steckst du uns in Taschen, fährst stundenlang mit dem Auto herum und bringst uns in eine stinkende Baute, wo Menschen mit spitzigen Werkzeugen warten, die sie uns
ungefragt ins Hinterteil stechen. Es wird am Bauch rumgedrückt, in Ohren und Maul geguckt… was sucht der da überhaupt? Danach werde ich noch alleine auf die Waage gestellt… vor Schreck habe ich ganz
vergessen wegzulaufen. Dann wieder rein in die Tasche, wieder stundenlanges Herumfahren, eine grausame Tortur.“
„Eine Tortur ja… für meine Ohren! So wie du gejammert hast. Und von wegen Stundenlanges Herumfahren, das waren höchstens zehn Minuten, und die stinkende Baute ist eine Tierarztpraxis, da riecht es
halt nach … ja, wie eine Tierarztpraxis eben riecht. Nach Desinfektionsmittel und so.“
„Dahin brauchst du mich nie, nie mehr bringen, sonst red ich nicht mehr mit dir. Mit Momo kannst du machen was du willst, aber ich geh da nicht mehr hin!“
„Schon gut Fee, reg dich nicht so auf! Das ist auch nicht gesund für dein Herz, von wegen Herzkasper… hihi…“
„Was jetzt? Eben noch hast du gesagt, ich sei gesund. Was ist mit meinem Herz?“
„Nichts, alles gut Fee, das war nur Spass.“
„Haha! Siehst du mich lachen? Aber … falls mal was sein sollte, dann bringst du mich vielleicht doch besser zu diesem … diesem Pikser. Sicher ist
sicher.“„