Rumoren

„Wo guckst du denn hin Häxli?“
„Nirgends, mir ist mein Blick eingeschlafen.“
„Wie geht das denn?“
„Oh, ganz einfach. Wenn man in Gedanken ist und etwas abwesend.“
„Ach so. Und dann sitzt man so da und starrt vor sich hin?“
„Ja. Aber unbewusst natürlich, weil man ja nachdenken muss.“
„Worüber denkst du denn nach?“
„Ich weiss es noch nicht. Es ist mehr so ein inneres Rumoren. Kennst du das auch?

«Aber sicher. Ich gehe dann auf die Kiste und gut ist.»
«Nein, ich meine ein anderes Rumoren, so, als ob man etwas ausbrütete.»
«Mir hat man die Fähigkeit etwas auszubrüten ungefragt genommen, ich kann da nicht mitreden.»
«Nein Fee, ich meine auch nicht das Ausbrüten. Es ist eher so eine diffuse Idee von etwas, das man tun möchte, aber noch nicht so richtig weiss, was das überhaupt ist.»
«Ach so.»
«Du kennst das also auch?»
«Nein.»
«Aber du sagtest doch, ach so.»
«Eben. Nur: ach so.»
«Und das heisst nichts?»
«Ja.»
«Fee, mit dir kann man überhaupt nicht diskutieren.»
«Worüber möchtest du denn gerne diskutieren?»
«Eben über dieses Rumoren im Inneren.»
«Und ich sagte, ich geh auf die Kiste und gut ist.»
«So geht das nicht, Fee, wir reden im Kreis rum. Diskutieren ist, sich über ein Thema austauschen.»
«Ich will gar nichts austauschen. Deine diffusen Ideen kannst du behalten. Da rumort es innen drinnen und der Blick schläft einem ein dabei
nein das brauch ich wirklich nicht.»
«Dann stör mich nicht und lass mich weiter nachdenken.»
«Schau aber bitte woanders hin. Dein eingeschlafener Blick macht mich nervös.»